Felix Nussbaum im Daniel Libeskind Museum Osnabrück

Kunstvortrag

Als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie wird Felix Nussbaum im Jahr 1904 in Osnabrück geboren. Nach dem Besuch der Hamburger Kunstgewerbeschule 1922 bis 1923 geht er nach Berlin und setzt bis 1930 sein Studium an der privaten Lewin-Funke-Schule und an der Vereinigten Staatsschule der Kunstakademie in Berlin fort. In den Jahren 1928 bis 1930 ist er Meisterschüler von Hans Meid. Anschließend arbeitet er bis 1932 als freischaffender Künstler. Ende der 20er, Anfang der 30er Jahre genießt der junge Künstler seine ersten großen Ausstellungserfolge in Berliner Galerien. Im Jahr 1932 erhält Nussbaum ein Villa Massimo-Stipendium in Rom.

In Berlin wird durch die Nationalsozialisten sein Atelier in Brand gesteckt, mehr als 150 Arbeiten werden vernichtet. Aus diesem Anlass kehrt Nussbaum Deutschland den Rücken. Er emigriert 1935 über Frankreich nach Belgien. Als am 10. Mai 1940 deutsche Truppen in Belgien einmarschieren, wird der Künstler als „feindlicher Ausländer“ verhaftet und im Lager Saint-Cyprien in den Pyrenäen interniert. Ende August gelingt Nussbaum die Flucht zurück nach Belgien. 1942 bis 1944 lebt Felix Nussbaum versteckt in einer winzigen Mansarde in der rue Archimède 22 in Brüssel. Im folgenden Jahr am 20. Juni 1944, wird Felix Nussbaum denunziert und von der deutschen Wehrmacht verhaftet. Er wird wenige Wochen später in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo er Anfang August, 39jährig, ermordet wird.

Bis Mitte der 50er Jahre gilt Nussbaums Gesamtwerk als verschollen. 1955 wird bekannt, daß eine große Anzahl seiner Werke im Besitz von Freunden Nussbaums der Nachwelt erhalten geblieben sind. Später im Jahr 1971 wird zu Ehren Nussbaums in seiner Heimatstadt Osnabrück eine Gedächtnisausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt.

Nussbaums Wunsch ging somit in Erfüllung: „Auch wenn ich untergehe, lasst meine Bilder nicht sterben, zeigt sie der Nachwelt!“.

Im Jahr 1998 eröffnet der amerikanische Architekt Daniel Libeskind, das erbaute Felix-Nussbaum-Haus, worin insgesamt 170 Arbeiten des Künstlers präsentiert werden.